Häufigere Formen der Epilepsie
Absencen
Ganz besonders wichtig im Kindes- und Teenageralter sind die Absencen. Diese lassen sich leicht mit der stillen, zurückgezogenen Form von ADS verwechseln und müssen daher unbedingt ausgeschlossen werden, bevor eine solche Diagnose gestellt wird.
Meist sieht man bei diesen Anfällen nur geringfügige äußere Anzeichen. Die Augenlider können , flattern, eventuell zucken die Arme oder Hände ein wenig, der Blick ist abwesend. Anschließend macht das Kind da weiter, wo es vor der Absence aufgehört hatte und erinnert sich nicht daran. Die Eltern können das als Träumen interpretieren.
Grand Mal-Anfall
Hier verliert der Patient sein Bewusstsein, stürzt aus heiterem Himmel nach vorne. Gefürchtet sind dabei Verletzungen im Gesicht. Der Körper versteift sich, das Gesicht verfärbt sich (Atemstillstand!), meist setzt die Atmung nach 10 – 20 sec ein. Möglicherweise bildet sich Schaum vor dem Mund. Mögliche Helfer sollten auf jeden Fall alles Herumliegende entfernen – auf keinen Fall dem Patienten etwas in den Mund stecken!
Meist beginnen die Patienten anschließend zu zucken, oft rhythmisch. In dieser Phase können sich die Patienten besonders an herumliegenden Gegenständen / Möbeln verletzen. Nach dem Anfall setzt meist ein mehr oder weniger langer Schlaf ein. Meist erfolgt der Anfall ohne jede Vorwarnung, weshalb die Sturzgefahr so groß ist.
Fokale Anfälle
Das Kind wird dabei meist blass, schaut leidend und hat seltsame Empfindungen oder verhält sich komisch. Eventuell lacht es unkontrolliert. Normalerweise kann es den Eltern aber nicht wirklich erklären, was es gespürt hat. Oft ist es anschließend verwirrt und schläfrig. Im Gegensatz zu den Absencen macht es nicht einfach da weiter wo es aufgehört hat. Wie sich ein Anfall äußert hängt von der Gehirnregion ab, die betroffen ist. Es kann sich um seltsame Geschmacks- oder Geruchswahrnehmungen handeln oder auch um Schmatzen oder andere Bewegungen, die nicht normal wirken. Ich habe versucht, die Missempfindungen in der Zeichnung anzudeuten.
Sonderformen
Hierzu zählen beispielsweise die sogenannten „
Blitz-Nick-Salaam-Krämpfe“, die ich versucht habe in der Sketchnote darzustellen. Dabei werden Kopf und Rumpf plötzlich nach vorne gebeugt und die Arme zu einer Art Gebetshaltung angewinkelt. Dies ähnelt dem islamischen Friedensgruß „Salaam“, woher diese Anfälle ihren Namen haben. Im Bild ist der Kopf noch nicht gebeugt.