Ausmisten

Warum schreibe ich, als Heilpraktikerin, die sich vor allem mit Homöopathie beschäftigt, über das Thema Ausmisten? Diese Frage ist durchaus berechtigt. Die Antwort ist einfach: ich habe festgestellt, dass die einfache Tätigkeit des Ausmistens eine unglaubliche Energiequelle sein kann, die es Patienten ermöglichen kann, sich mit schwierigen Themen zu beschäftigen. Solche Themen können manchmal durch eine homöopathische Behandlung angestoßen werden und dann ist eine Methode, die bei ihrer Verarbeitung hilft, unbezahlbar.

Energielöcher

Genauso wie ich in einer homöopathischen Behandlung nach den Dingen suche, die dem Patienten emotional Energie rauben, finden wir solche Energielöcher meistens in unserem Umfeld. Sei es ein Schrank, in den alles, von dem wir nicht wissen, wohin damit, hineingestopft wird oder ein Fitnessgerät, das „viel zu teuer ist, um es wegzuwerfen“. Wenn wir diesen Schrank oder dieses Fitnessgerät sehen, werden wir unbewusst daran erinnert, dass dort Arbeit auf uns wartet. Wir müssten den Schrank aufräumen, fühlen uns schuldbewusst, wenn wir das ignorieren und tun es trotzdem. So ähnlich geht es beinahe jedem von uns und das zieht Energie ab, die wir eventuell an anderer Stelle viel mehr brauchen würden, Das Fitnessgerät erinnert uns nicht nur daran, dass wir es endlich reparieren müssten oder reparieren lassen müssten, sondern auch an unseren guten Neurjahrsvorsatz, endlich mehr Sport zu machen. Wir alle fassen immer wieder gute Vorsätze und es fällt uns meist sehr schwer, diese umzusetzen.

Bücherstapel auf Schreibtisch

Ballast

Solche Dinge sind Ballast und sie ziehen uns in unserem Leben nur nach unten. Wir fühlen uns schlecht, wenn wir aufwachen, weil wir sofort etwas sehen, das schlechte Erinnerungen weckt. Wenn eine Frau, deren Partner vor einiger Zeit verstorben ist, immer noch in der gemeinsamen Bettwäsche schläft, die in ihr Erinnerungen an diesen Verlust hervorruft, dann wird diese Frau in ihrem Kummer verharren und sich nicht davon lösen können, außer es gelingt ihr, diese Bettwäsche mit positiven Erinnerungen zu verknüpfen. Vielleicht denkt sie bei einer bestimmten Blumenbettwäsche an die schöne Zeit, in der die Kinder Sonntag morgens zu ihnen ins Bett geschlüpft sind und sie alle zusammen gekuschelt haben. Wenn ihr die Bettdecke Kraft gibt, weil sie sich – auch wenn sie jetzt alleine ist – von ihrem früheren Partner umarmt fühlt, wenn sie darin schläft, kann das enorm wichtig sein. Allerdings sollte sie noch einmal darüber nachdenken, wenn sie einen neuen möglichen Partner kennenlernt.

Wo findest Du in Deiner Wohnung Dinge, die bei Dir negative Gefühle hervorrufen? Wenn Du diese ansiehst – was geht Dir dann durch den Kopf? Wie könntest Du damit umgehen jetzt, wo es Dir bewusst geworden ist, dass diese Dinge nur Ballast für Dich sind? Kannst Du vielleicht etwas anderes daraus machen, wenn Du diesen Gegenstand, so wie er jetzt ist, nicht mehr besitzen möchtest? Ich persönlich habe den Wert von Recycling entdeckt und nähe aus alten Kleidern neue Blusen oder T-shirts. Ich liebe die Ergebnisse geradezu und kann so das vollständige Wegwerfen der alten Kleidung vermeiden. Manchmal ist die Veränderung von etwas, das mit schlechten Erinnerungen verknüpft war ausreichend, um daraus

Erleichterung

Wenn ich mehrere Gegenstände ausmiste, das kann auch schon ein Stapel alter Prospekte sein, den ich gefunden habe und nicht mehr benötige, dann fühle ich mich anschließend eigentlich immer freier, leichter. Das Wegwerfen gibt mir Energie. Je direkter es geschieht, desto besser. Vor ein paar Tagen habe ich meine Bettlaken durchgesehen und dijenigen ausgemustert, deren Gummi brüchig geworden war. Dann habe ich alles in eine Plastiktüte gepackt und diese in den Keller gestellt, weil ich dachte, ich könnte vielleicht noch etwas damit anfangen. Aber so funktioniert das nicht. Wenn wir zu viele Projekte herumstehen haben, belastet uns das leider weiterhin. Ich werde also die Tüte noch einmal hervorkramen müssen, sie durchgehen und die wirklich unbrauchbaren Sachen wegwerfen müssen. Alles andere wird dann tatsächlich zu den geplanten Nähprojekten einsortiert. Nur wenn ich die Dinge wirklich loslasse, spüre ich die angesprochene Erleichterung. Sonst wird die Ballast einfach umgelagert und zieht dann eben an einem anderen Ende.

Bücher in meinem Regal

Kriterien zum Ausmisten

Wenn es um das Ausmisten geht, halte ich es mit Marie Kondo, deren Buch (Magic Cleaning – wie richtiges Aufräumen Ihr Leben verändert) mich sehr inspiriert hat. Sie geht bei der Überprüfung der Dinge des Haushalts nach einer bestimmten Reihenfolge vor, nimmt jeden einzelnen Gegenstand in die Hand und fragt dabei:

Liebe ich es? Schenkt es mir Freude? Gibt es mir Energie, wenn ich es trage / nutze?

Wenn diese Fragen mit Nein beantwortet werden, gibt es nur zwei Möglichkeiten, wie wir diesen Gegenstand einen Platz in unserem Haushalt reservieren können: Wenn es sich um einen absolut notwendigen Gegenstand handelt (beispielsweise den einzigen Dosenöffner, den ich besitze), dann würde ich ihn trotzdem behalten.

Auch Dinge, die zu den sentimentalen Erinnerungsstücken gehören, würde ich nicht sofort wegwerfen, wenn keine dieser Fragen positiv beantwortet werden kann. Sie kommen zuerst einmal in eine extra Kiste, so dass wir uns ganz am Schluss darum kümmern können. (Erinnerungen können wir nämlich besonders schwer loslassen)

Zuerst einmal geht es aber weiter mit unserem Ausmist-Prozess. Marie Kondo hat festgestellt, dass wir unsere „Ausmist-Muskeln“ am leichtesten bei unserer Kleidung trainieren können. Bei dieser fällt es uns deutlich leichter als bei anderen Dingen zu erspüren, ob sie uns Freude schenken und ob wir sie lieben. Dazu müssen wir einfach alle unsere Kleidungsstücke auf einen Haufen packen (allein schon dieser Anblick motiviert uns meistens zum Ausmisten) und dann eines nach dem anderen in die Hand nehmen und erspüren, ob wir es lieben und ob es uns Energie schenkt.

Ich besitze beispielsweise eine dunkelblaue Bluse mit weißen Punkten, die ich wirklich sehr gerne mag, aber von Beginn an nur offen tragen konnte, da sie zum Zuknöpfen zu eng ist. Es gab sie damals nur noch in dieser Größe, sie gefiel mir aber so gut, dass ich sie unbedingt haben wollte. Ich liebe diese Bluse wirklich, aber jedesmal wenn ich sie anziehe, ärgere ich mich ein ganz kleines Bisschen darüber, dass ich sie nicht in meiner Größe bekommen habe und dass sie nicht wirklich passt. Früher oder später wird sie daher meinen Kleiderschrank wohl verlassen müssen. Denn – sind wir einmal realistisch – wir alle besitzen deutlich mehr Kleidung als wir wirklich brauchen. Je weniger Dinge sich aber in meinem Kleiderschrank befinden, desto einfacher ist es für mich, morgens zu entscheiden, was ich tragen möchte. Wenn sich darin nur Kleidungsstücke befinden, die ich liebe und durch die ich mich voller Energie fühle – ist das nicht ein wunderbarer Anfang für einen phantastischen Tag?

Leichteres Aufräumen

Ein Schrank, der deutlich leerer ist, kann natürlich auch viel leichter eingeräumt und in Ordnung gehalten werden. Wenn ich auf den ersten Blick erkennen kann, wo Platz für mein T-shirt ist, dann fällt es mir deutlich leichter es wieder zurückzuräumen. Ich habe vor ein paar Tagen die Ordnung meiner T-shirts verändert. Ich nutze nur noch den vorderen Teil der Schublade, um sie einzuräumen. Allerdings ist mir nach dem Einräumen der getrockneten Wäsche aufgefallen, dass dadurch nicht mehr genug Platz für diese T-shirts bleibt. Ich werde die neue Regelung wohl noch einmal überprüfen müssen.

Natürlich ist es auch sehr wichtig beim Aufräumen darüber nachzudenken, wo alle diese Gegenstände ihren Platz finden sollen, denn das ist ein wesentlicher Aspekt des Aufräumens. Damit werden wir uns allerdings im nächsten Teil beschäftigen. Wenn also beispielsweise sämtliche Kleidungsstücke begutachtet wurden, müssen sie alle einen festen Platz erhalten, der nur für sie reserviert ist. Nur dann wird uns das Aufräumen leicht fallen.

Wenn wir also mit unserer Kleidung begonnen haben, gehen wir anschließend zu einer anderen Gruppe von Dingen über, von denen wir genauso wie bei der Kleidung alles auf einen großen Haufen packen sollten. Dann nehmen wir wieder Stück für Stück in die Hand und stellen uns die obigen Fragen… so arbeiten wir uns Gruppe für Gruppe durch unseren gesamten Haushalt.

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