Epilepsie

In diesem Artikel lege ich besonderen Fokus auf Epilepsie bei Kindern, Ähnliches gilt aber auch für Erwachsene.

Epilepsie

Ähnlich wie ADS hat ist auch die Epilepsie ein Erscheinungsbild mit vielen Facetten. Die meisten verbinden mit diesem Begriff die typischen Grand-Mal-Anfälle, bei denen der Patient zu Boden stürzt und am ganzen Körper unkontrolliert zuckt. Das ist aber nur eine der vielen Facetten des sogenannten Anfallsleidens (von altgriechisch ἐπίληψις epílēpsis, deutsch ‚Angriff‘, ‚Überfall‘, über ἐπιληψία und lateinisch epilepsia, siehe Wikipedia-Artikel zu diesem Thema ).

Häufigere Formen der Epilepsie

Absencen

Ganz besonders wichtig im Kindes- und Teenageralter sind die Absencen. Diese lassen sich leicht mit der stillen, zurückgezogenen Form von ADS verwechseln und müssen daher unbedingt ausgeschlossen werden, bevor eine solche Diagnose gestellt wird. Meist sieht man bei diesen Anfällen nur geringfügige äußere Anzeichen. Die Augenlider können , flattern, eventuell zucken die Arme oder Hände ein wenig, der Blick ist abwesend. Anschließend macht das Kind da weiter, wo es vor der Absence aufgehört hatte und erinnert sich nicht daran. Die Eltern können das als Träumen interpretieren.

Grand Mal-Anfall

Hier verliert der Patient sein Bewusstsein, stürzt aus heiterem Himmel nach vorne. Gefürchtet sind dabei Verletzungen im Gesicht. Der Körper versteift sich, das Gesicht verfärbt sich (Atemstillstand!), meist setzt die Atmung nach 10 – 20 sec ein. Möglicherweise bildet sich Schaum vor dem Mund. Mögliche Helfer sollten auf jeden Fall alles Herumliegende entfernen – auf keinen Fall dem Patienten etwas in den Mund stecken! Meist beginnen die Patienten anschließend zu zucken, oft rhythmisch. In dieser Phase können sich die Patienten besonders an herumliegenden Gegenständen / Möbeln verletzen. Nach dem Anfall setzt meist ein mehr oder weniger langer Schlaf ein. Meist erfolgt der Anfall ohne jede Vorwarnung, weshalb die Sturzgefahr so groß ist.

Fokale Anfälle

Das Kind wird dabei meist blass, schaut leidend und hat seltsame Empfindungen oder verhält sich komisch. Eventuell lacht es unkontrolliert. Normalerweise kann es den Eltern aber nicht wirklich erklären, was es gespürt hat. Oft ist es anschließend verwirrt und schläfrig. Im Gegensatz zu den Absencen macht es nicht einfach da weiter wo es aufgehört hat. Wie sich ein Anfall äußert hängt von der Gehirnregion ab, die betroffen ist. Es kann sich um seltsame Geschmacks- oder Geruchswahrnehmungen handeln oder auch um Schmatzen oder andere Bewegungen, die nicht normal wirken. Ich habe versucht, die Missempfindungen in der Zeichnung anzudeuten.

Sonderformen

Hierzu zählen beispielsweise die sogenannten „Blitz-Nick-Salaam-Krämpfe“, die ich versucht habe in der Sketchnote darzustellen. Dabei werden Kopf und Rumpf plötzlich nach vorne gebeugt und die Arme zu einer Art Gebetshaltung angewinkelt. Dies ähnelt dem islamischen Friedensgruß „Salaam“, woher diese Anfälle ihren Namen haben. Im Bild ist der Kopf noch nicht gebeugt.

Was können Eltern zur Erleichterung der Diagnostik tun?

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Kind unter Epilepsie leidet, ist es ungemein hilfreich, einen solchen Anfall zu filmen. Das hilft dem behandelnden Therapeuten, sei es ein Neurologe oder ein homöopathisch arbeitender Heilpraktiker (wie ich) enorm weiter. Allein durch das Beobachten des epileptischen Anfalls kann die Diagnose oft deutlich leichter gestellt werden. Homöopathen hilft ein solches Video (am einfachsten mit einem Smartphone gefilmt) enorm weiter, da hier solche Dinge wie Wegdrehen der Augen, Verfärbung des Gesichts, Konzentration der Krämpfe auf bestimmte Bereiche ganz leicht abgeklärt werden können. Ich bitte daher Eltern gerne, zur Erstanamnese möglichst ein solches Video mitzubringen. Sollte das nicht möglich sein, da Ihr Kind seit der Einstellung auf konventionelle Medikamente keine Anfälle mehr zeigt, versuchen Sie sich zu erinnern, wie sie früher ausgesehen haben. Das kann enorm weiterhelfen.

Welche Untersuchungen werden bei Verdacht auf Epilepsie gemacht?

Zuerst einmal ist ein ausführliches Gespräch notwendig, s.o. Ein Video hilft weiter. Außerdem kommen in Frage:
  • Laboruntersuchungen (Blutabnahme)
  • EEG
  • MRT
  • Lumbalpunktion bei Verdacht auf Meningitis oder Enzephalitis

antikonvulsive Medikamente

Hier ist es meiner Meinung nach unglaublich wichtig, die tatsächliche Verbesserung der Lebensqualität des Patienten in den Vordergrund zu stellen, nicht nur die Verbesserung des EEG-Bildes.

Anfallsunterbrechung

Wenn ein epileptischer Anfall zu lange (hier werden meist 5 min. empfohlen) dauert, empfehlen Ärzte eine medikamentöse Unterbrechung. Die entsprechenden Medikamente sollten in der Familie vorhanden sein, sonst ist der Notarzt zu rufen!

Epilepsie und Homöopathie

Wenn ein Patient mit seinem konventionellen Medikament gut eingestellt und anfallsfrei ist – warum sollte er dann mit einer homöopathischen Behandlung beginnen? Wenn er dabei allerdings beunruhigende Nebenwirkungen zeigt oder die Einstellung nicht recht gelingen will, ist es durchaus sinnvoll einmal über den Tellerrand zu blicken. Dann kann eine homöopathische Behandlung hilfreich sein. Wenn bei einem Kind mit Epilepsie die Entwicklung nicht so recht vorangehen will, ist eine klassisch homöopathische Behandlung eventuell ein guter Weg. Auf jeden Fall sollen Patienten, die zusätzlich zur konventionellen Behandlung mit Homöopathie beginnen wollen, professionelle Hilfe suchen. Das ist auf keinen Fall ein Gebiet für die Selbstbehandlung in der Familie! Die schulmedizinische Medikation sollte nur in Absprache mit dem Arzt reduziert werden. Bei Kindern ist oft der einfachste Weg, sie in der gleichen Dosis weiterzugeben. Irgendwann ist das Kind so sehr gewachsen, dass die wirksame Dosis nicht mehr erreicht wird. Wie oben angedeutet, ist für eine homöopathische Behandlung vor allem auch die gute Beobachtung des Anfalls notwendig. Aber auch andere Anzeichen können ungemein hilfreich sein. Alles, was den Patienten auszeichnet, sei es ein Kind oder ein Erwachsener, kann hier weiterhelfen. Interessant ist auch, was vor Beginn der Anfälle gewesen ist – was hat sie ausgelöst? Was kann einen epileptischen Anfall auslösen? Was ist vor, während und nach dem Ereignis auffällig? So lässt sich die Epilepsie individualisieren, was für eine homöopathische Behandlung enorm wichtig ist. Wenn im Verlauf einer Therapie die Anfallshäufigkeit, -länge oder -intensität zurückgeht, kann das ein Zeichen dafür sein, dass diese Behandlung erfolgreich ist. Ich freue mich immer darüber, meine Patienten auf ihrem Weg zu einer besseren Gesundheit unterstützen zu können. Besonders liegen mir Kinder am Herzen, die Entwicklungsstörungen oder Entwicklungsverzögerungen haben. Diesen möchte ich ganz besonders helfen.

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