Krebs und Homöopathie

Wenn Patienten eine so schwere Diagnose, wie Krebs gestellt bekommen, sind sie meist zuerst einmal wie vor den Kopf geschlagen. Die Therapien nehmen ihren Lauf – meist wird operiert und dann oft noch bestrahlt oder es folgt eine Chemotherapie. Irgendwann stellen sich die meisten Menschen dann die Frage: warum habe denn gerade ich diese Krankheit bekommen? Was hätte ich anders machen können und was sollte ich jetzt in meinem Leben ändern?

In einer homöopathischen Anamnese können Sie gemeinsam mit Ihrem Therapeuten erarbeiten, welche Einflüsse Sie eventuell mehr in Richtung der Krebserkrankung geführt haben. Das kann Ihnen bei zukünftigen Entscheidungen helfen.

Veranlagung

In der Homöopathie sprechen wir von bestimmten Reaktionsmustern, den sogenannten Miasmen. Diese können (laut Samuel Hahnemanns Therorie der chronischen Krankheiten) während des Lebens erworben werden (wie Krankheiten) oder durch Vererbung übertragen werden. Es gibt hierbei 3 Grund-Reaktionsmuster:

  • die sogenannte Psora, den Mangel, die Schwäche

  • die sogenannte Sykose, den Überfluss, das zuviel

  • die sogenannte Syphilinie, die Zerstörung

Diese sogenannten Miasmen bereiten das Terrain, auf dem Erkrankungen wachsen können. Je nach den Grundlagen sind das unterschiedliche Erkrankungen. Wenn viele verschiedene dieser Grund-Reaktionsmuster zusammenkommen und diese sich mit Belastungen aus der Biografie verbinden, kann es zum Ausbruch von mehr oder weniger ernsten Krankheiten kommen. So ist es auch erklärlich, warum bereits Kinder an schwerwiegenden Erkankungen leiden können. Gerade in solchen Fällen ist die Erforschung der familiären Belastung ungemein wichtig.

Krebs verbindet alle oben genannten Reaktionsmuster in sich, nur so kann es zum zerstörerischen Tumor kommen. Wir sehen in der Krankengeschichte, für welche Reaktionsmuster Veranlagungen bestehen und in den familiären Erkrankungen, welche Veranlagungen der Patient mitgegeben bekommen hat. Das bedeutet, dass das Erforschen der Erkrankungen von Eltern, Geschwistern und sogar Großeltern des Patienten wichtige Informationen für die mitgegebenen Muster liefern können. Je jünger der Patient, desto entscheidender die Informationen von den Vorfahren, je älter er ist, desto mehr prägt das Leben ihn und desto wichtiger ist die eigene Krankheitsgeschichte.

Einflüsse während des Lebens

Je nachdem, wie ein Mensch veranlagt ist, können bestimmte Therapien auch einmal negative Einflüsse auf die Art haben, wie er in Zukunft auf Erkrankungen reagieren wird. Natürlich müssen diese Therapieformen nicht unbedingt negative Folgen haben, in Zusammenhang mit einer Krebserkrankung sollte man sich aber die Zeit nehmen, über mögliche negative Einflüsse nachzudenken.

Spritzen / Transfusionen

Dazu zählen Impfungen, Bluttransfusionen, Serentherapien oder auch Desensibilisierungen. Wie häufig kam ein solcher Eingriff bei Ihnen vor und welche Reaktionen erfolgten darauf? War die Therapie / Impfung erfolgreich oder schlug sie nicht an? Das sind Fragen, die Sie sich stellen können, wenn es bei Ihnen oder Ihrem Kind zu einer Krebserkrankung gekommen ist. Selbstverständlich bedeutet das nicht, dass ich alle diese Therapieformen verurteile. Es ist aber den Versuch wert, auch darüber in Zusammenhang mit einer homöopathischen Behandlung gründlich nachzudenken. Vor allem sollten Sie dabei überlegen, was in der Folge geschah – vor allem sollten Sie hierbei Ihr Augenmerk auf Warzen, Entzündungen oder Beschwerden im Urogenitalbereich werfen. Wenn es nach einer solchen Behandlung zu einer Vemehrung solcher Symptome kam, ist das auffällig und Sie sollten es während der homöopathischen Anamnese erwähnen.

Geschlechtskrankheiten

Sollten bei Ihnen oder bei Ihren direkten Vorfahren Kondylome, meist Genitalwarzen genannt, Gonorrhoe oder Syphilis aufgetreten sein, teilen Sie das bitte unbedingt Ihrem Therapeuten mit. Es hat höchstwahrscheinlich wichtige Auswirkungn auf die Arzneimittelwahl während der homöopathischen Behandlung. Gerade sexuell übertragbare Erkrankungen werden meist totgeschwiegen. Dabei ist es oft wesentlich, dass Ihr Therapeut (auch der Hausarzt) diese Information bekommt.

Erfolgreiche Behandlung anderer Erkrankungen

Wenn folgende oder ähnliche Erkrankungen / Beschwerden durch Arzneien / Salben oder anderweitig behandelt wurden, teilen Sie das bitte Ihrem Homöopathen mit:

  • Hautausschläge wie Neurodermitis oder Psoriasis

  • Warzen

  • Fieber

  • Kinderkrankheiten

  • Absonderungen, wie Ausfluss, Schweiß, Durchfälle, Menstruation

  • Rheumatismus oder Gicht

  • pfeiffersches Drüsenfieber

  • Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn

Sollten Ihnen noch weitere Beschwerden einfallen, die durch lokale Behandlung deutlich gebessert wurden, erwähnen Sie das bitte während der homöopathischen Anamnese. Hierbei geht es um Erkrankungen, die eigentlich den gesamten Körper betreffen (beispielsweise ist bei einer Neurodermitis nicht nur die Haut in der Ellenbeuge erkrankt), die aber oft nur lokal behandelt werden, wie zum Beispiel durch eine Salbe. So etwas kann negative Auswirkungen auf den Organismus haben. In der Homöopathie sprechen wir in solchen Fällen von einer „Unterdrückung“.

Entfernung von Organen

  • Blinddarm (Appendix)

  • Eierstöcke oder Gebärmutter

  • Mandeln (Tonsillen)

Diese Organe haben wichtige Funktionen in unserem Körper. Ich vergleiche gerade die Mandeln gerne mit einer Polizeistation. Wenn eine solche Polizeistation besonders viel zu tun hat und unglaublich aktiv ist, würden wir doch nie im Leben auf den Gedanken kommen, dass die korrekte Maßnahme die Schließung dieser Zweigstelle wäre! Wir würden darüber nachdenken, warum sie denn so viel zu tun hat (angeschwollen ist).

Natürlich gibt es für solche Überlegungen Grenzen. Wenn ein Appendix entzündet ist und droht, zu bersten, ist es unverantwortlich zuerst einmal über die Funktion dieses Organs nachzudenken. Hier muss schnell gehandelt werden und dazu gehört der Patient ins Krankenhaus, wo höchstwahrscheinlich eine Entfernung des Blinddarms notwendig ist.

Die Eierstöcke und die Gebärmutter haben eine große Bedeutung für den Körper der Frau. Eine Entfernung muss hier wohl überlegt sein und wird heutzutage glücklicherweise nicht mehr so häufig vorgenommen. Jede unumkehrbare Veränderung unseres Körpers sollte nur nach gründlichen Abwägungen der möglichen Konsequenzen in Erwägung gezogen werden.

Verletzungen

  • Quetschung der weiblichen Brust – Dazu kann es durch Unfälle, aber auch bei einer Mammografie kommen

  • UV-Verbrennungen (Hautkrebs) – nicht ohne Grund wird vor unbedachtem zu langem Aufenthalt in der Sonne gewarnt

  • Bestrahlungstherapie

seelischer Kummer

Solche Ereignisse können körperliche Erkrankungen durchaus auslösen, wenn die körperlichen Vorraussetzungen vorhanden sind. Ich rede mit meinen Patienten während der Anamnese meist über die wichtigsten und einschneidendsten Begebenheiten in ihrem Leben. Wenn ein Patient dabei aber nicht so wirkt, als ob dieser Kummer, Ärger oder etwas Ähnliches immer noch an ihm nagt, notiere ich es mir, beziehe es aber nicht in meine Überlegungen zur Arzneimittelwahl ein.

Als wirklich wichtig sehe ich in diesem Zusammenhang Gefühle an, die immer wieder hochkommen, den Patienten eigentlich nie wirklich verlassen und während des Tages immer neu getriggert werden. Dazu können belastende familiäre oder berufliche Situationen gehören, aber auch ein Kummer, an den der Patient sich immer wieder erinnert. Wenn die letzten 10 Jahre seines Lebens beispielsweise von Streitigkeiten über einen Baum am Rand des Nachbargrundstücks bestimmt wurden, kann es schon ausreichen, diesen Baum jeden Morgen aus dem Küchenfenster zu sehen.

Oft werden wir während unserem ausführlichen Gespräch auf Situationen in der Kindheit eingehen. Wenn ein Gefühlsmuster oder Verhaltensmuster bereits in dieser Zeit geprägt wurde, hat es sich in uns viel tiefer eingebrannt als wenn es erst in den letzten Jahren entstanden ist. Daher sind solche Überlegungen wichtig für das Verständnis der gesamten Situation.

Häufige Arzneimittelgaben

Hierzu können zählen:

  • Hormone (beispielsweise die regelmäßige Einnahme der Pille)

  • häufige Antibiotika-Gaben

  • Cortisontherapien

  • häufige Aspirin-Einnahme

  • viele Schmerzmittel

  • usw.

Alle Arzneien, die tief in unseren Organismus eingreifen und regelmäßig eingenommen werden, können einen Beitrag zu den Belastungen unseres Lebens liefern.

Ernährung

Natürlich spielt die Ernährung in allen Fällen von schwerwiegenden Erkrankungen ebenfalls eine Rolle. Unsere Nahrung ist das, womit wir täglich unser Leben erhalten. Wir sind ihr jeden Tag ausgesetzt und diese unsere Nahrung ist einer der Faktoren, der unser heutiges Leben meist fundamental von dem eines Steinzeitmenschen unterscheidet. Wie Sie Ihr Leben auf eine positive, aber machbare Weise verändern können, erkläre ich Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch.

Bewegung

Bewegung ist der andere Faktor, der in unserem modernen Leben fast vollständig verändert ist – die regelmäßige Bewegung im Alltag müssen wir heutzutage regelrecht suchen und planen. Sie ist nicht mehr auf natürliche Art und Weise Teil unseres Lebens. Hinzu kommt, dass Bewegung nicht mehr die natürliche Folge von Stress ist – Angst ist in unserem heutigen Leben nun einmal selten mit der Flucht vor einem Bären verbunden! Für einen gesunden Alltag muss die regelmäßige Bewegung Teil des normalen Tagesablaufs werden.

Fazit

Krebs ist ein multifaktorielles Geschehen, was in einer homöopathischen Anamnese deutlich wird. Die homöopathische Behandlung geht auf diese verschiedenen Belastungsfaktoren ein. Hinzu kommt, dass ein ausführliches Gespräch eine hervorragende Grundlage für eine individuelle Beratung darstellt, wie der Alltag gesünder gestaltet werden kann.

 

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